Fair handeln mit Geld – mit Oikocredit in Menschen investieren

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Karin Günther, Bürgermeister Siegfried Scholtka, Robert Faust vom Team Tansania (v.l.n.r)

Im Rahmen unseres 25jährigen Ladenjubiläums luden wir am 16.11.2016 Karin Günter vom Oikocredit Förderkreis Bayern e.V. zu einer Informations-veranstaltung über ethische Geldanlage nach Mömlingen ein.

Was hat die KJG Mömlingen und der Eine-Welt-Laden mit Oikocredit zu tun?

Aus den ersten Jahren unserer Partnerschaft mit der UVIKANJO in Tansania haben wir gelernt, dass es nicht ausreicht, unsere Partner auf ihrem Weg zu mehr Selbständigkeit zu unterstützen; wir müssen auch etwas an den Strukturen ändern, die ungerecht sind oder Ungerechtigkeit schaffen. Das war für uns auch der Beginn des fairen Handels.

Die internationale Genossenschaft Oikocredit entstand 1975 auf Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen,  hat also kirchliche Wurzeln, ist aber eine eigenständige Genossenschaft. Oikocredit finanziert Erwerbsprojekte und Finanzdienstleistungen, v.a. in Entwicklungs- und Schwellenländern und hat ein internationales Netz mit Regionalstellen und Länderbüros. Oikocredit ist keine Spendenorganisation, sondern setzt auf finanzielle Nachhaltigkeit.

Bereits in den 80 er Jahren beschäftigte sich die KJG auf Diözesanebene damit, was Geldanlagen Gutes oder Schlechtes bewirken können, sammelte in den KJG-Pfarreien so auch in Mömlingen Geld ein und erwarb einige Genossenschaftsanteile in holländischen Gulden bei EDCS – so hieß Oikocredit damals.

2006 erhielt Muhammad Yunus, einer der Begründer des Mikrofinanz-Gedankens und Gründer der Grameen-Bank in Bangladesch den Friedensnobelpreis. Nach der Vorstellung von Yunus muss der Kapitalismus durch die Einführung von Sozialunternehmen weiterentwickelt werden, die nicht der Gewinnmaximierung, sondern der Lösung von sozialen und Umweltproblemen verpflichtet sind.

2010 wurde die KJG Mömlingen 2500stes Mitglied des bayerischen Förderkreises von Oikocredit; Karin Günther überreichte an Wolfgang und Ines Rothermich auf dem ökumenischen Kirchentag damals die Urkunde, die heute noch unseren Eine-Welt-Laden schmückt.

Oikocredit hat aktuell Projektfinanzierungen in Höhe von 941 Millionen € bei 796 Partnerorganisationen, davon 534 Mikrofinanzpartner vergleichbar TEUMA. Von den Mikrofinanzorganisationen werden 46 Millionen Menschen erreicht. Ein anderer wichtiger Schwerpunkt ist die Unterstützung von aktuell 91 Partnern aus dem fairen Handel.

Karin Günther von Oikocredit stellte einige dieser Partner vor:

  • SEKEM aus Ägypten (biologisch-dynamische Landwirtschaft in urbar gemachter Wüste zur Herstellung von Lebensmitteln, Medikamenten und Textilien)
  • Manos del Uruguay (Herstellung von Fairtrade-Kleidung von der Wolle über Design, Verarbeitung bis zur internationalen Vermarktung)
  • Manduvira aus Paraquay (Produktion und Verarbeitung von biologisch angebautem Rohrzucker)
  • BBOXX aus Kenia (Vertrieb und Installation von Photovoltaikmodulen – Strom ohne Netz in ländlichen Regionen).

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Den Vortrag könnt hier downloaden.

Wenn Ihr nicht auf kurzfristigen Profit und Gewinnmaximierung setzt, sondern auf Nachhaltigkeit, Langfristigkeit und Entwicklung und davon überzeugt seid, dass Eure Geldanlage einen doppelten Gewinn erzielen muss – eine finanzielle Rendite und sozialen, ökologischen und ökonomischen Nutzen für alle: dann seid Ihr richtig z.B. bei Oikocredit.

Um Geld bei Oikocredit anzulegen, musst Du:

  • Mitglied im Oikocredit Förderkreis Bayern e.V. werden
    (Die 20 € Jahresbeitrag)
  • einen Treuhandvertrag abschließen
  • das Geld für die Genossenschaftsanteile überweisen
  • Du erhältst dann den Kontoauszug und weitere Informationen
  • und eine variable Dividende, bisher 1-2 %
  • der Verkauf der Anteile ist jederzeit möglich, der Betrag wird in der Regel zum nächsten Monatsanfang ausgezahlt

Informationen zu Oikocredit bekommt Ihr im Eine-Welt-Laden oder unter www.bayern.oikocredit.de